Immer wieder werden wir gefragt, was denn so schwer sein soll an einem Wasserbetten-Aufbau ? Das sei doch nur eine viereckige Kiste wo zwei Wassersäcke reingelegt werden müssen.
Stimmt.
Im Prinzip ganz einfach.
Wären da nicht ein paar kleine Details zu beachten, die wichtig dafür sind, wie später die Matratzen und somit auch das Liegegefühl sich entwickelt.
Viele Betten, die wir zu Gesicht bekommen, sind falsch befüllt, was natürlich für das richtige gesunde Liegen absolute Priorität hat. Ohne die richtige Wasserfüllmenge funktioniert das nicht.
Ein weiterer Punkt ist aber auch, liegen die Kerne exakt und gut ausgerichtet in der Sicherheitswanne oder entstehen Falten, wo sie nicht hingehören ?
Dazu ist es wichtig zu wissen, wie die Kerne im leeren Zustand auf dem Boden ausgerichtet werden. Es gibt dazu 3 Varianten.
Einmal im Vakuum, einmal im geöffneten Zustand (Befüllstutzen geöffnet und Kern hat sein Vakuum verloren) und zum dritten die Möglichkeit, die Kerne vorab mit Luft aufzupumpen. Dies wird von einigen Händlern gerne gemacht. Wir halten aus verschiedenen Gründen davon jedoch nichts.
Nichts deto trotz, alle 3 Wege können zum gewünschten Ergebnis führen.
Die Befüllung an sich ist abhängig von verschiedenen Faktoren. Es gibt immer noch Händler, die mit einer Literliste in Relation zum Körpergewicht arbeiten.
Dies ist zwar möglich, wird aber nicht 100%ig zutreffend sein. Das Liegeprofil definiert sich nicht alleine am Körpergewicht. Ein Mensch, der 180cm groß ist und 80 kg wiegt wird eine andere Füllmenge benötigen, als ein Mensch bei gleichem Gewicht und nur 160cm Körpergröße.
Zudem beeinflusst der Schnitt der Matratze (Oberflächenanpassung), die Auflage und auch die Bettgröße und die Dämpfung die Liegeeigenschaft. All diese Punkte zusammen ergeben ein Bild, wie der Kunde zu liegen hat. Auch diese kursierende CM-Tabelle ist nur ansatzweise zu nutzen, da sollte auch Vorsicht geboten sein.
Dies ist auch immer wieder interessant in einem bekannten Wasserbetten-Forum zu sehen. Dort werden regelmäßig Anfragen zur Wasserfüllmenge gestellt. Meistens sind die Betten selber aufgebaut worden, leider – was die falsche Füllmenge angeht – aber auch zu einem nicht unerheblichen Teil von Monteuren verschiedener Händler (Oftmals allerdings Subunternehmer). Bei diesem Thema ist es wichtig, die Mitarbeiter immer wieder zu schulen und zu kontrollieren. Denn Kundenzufriedenheit ist in diesem Bereich sehr wichtig.
Hier wollen wir jedoch einmal den Aufbau des Bettes an sich betrachten. An den nachstehenden Bildern kann man erkennen, wie man eine Einbauvariante eines Wasserbettes (mit einem Inside-Split-System) in einen bestehenden Rahmen baut. Sockel und Kreuze und Bodenplatten sollten alles kein Problem sein in Bezug auf den Eigenaufbau.
Danach geht es dann weiter. Die Beschreibung bei den Bildern gibt die weitere Erklärung. Der gesamte Wasserbettaufbau sollte binnen 2 Stunden erledigt sein (abhängig natürlich vom Wasserdruck, es kann auch schon mal etwas länger dauern).
Sollten dazu Fragen bestehen, bitte kontaktieren Sie uns.
Zu Bild 1:
Sockel und Bodenplatten sind in das Bettgestell gebaut und entsprechend ausgerichtet worden.
Zu Bild 2:
Die unteren Schaumstoffkeile des Inside-Split werden auf den Bodenplatten ausgerichtet und fixiert.
Zu Bild 3:
Die Stoffwanne wird über die unteren Schaumstoffkeile gelegt, die Ecken entsprechend ausgerichtet und der Boden glatt gestrichen. Unbedingt darauf achten, dass die Stoffwanne exakt platziert wird.
Zu Bild 4:
In die Stoffwanne kommen die oberen Schaumkeile, werden entsprechend den Eckpunkten gut ausgerichtet und dann an der Bodenplatte fixiert.
Zu Bild 5:
Die Heizungen werden entsprechend platziert und die Kabel vor Kopf durch die Stoffwanne nach unten heraus geführt. Die Heizungen nahe an den Rand legen, damit man bei einem Defekt leicht an diese herankommen kann.
Zu Bild 6:
Wenn man eine zusätzliche Bodenisolierung einlegen möchte, kommt diese auf den Boden der Stoffwanne. Darauf werden dann die Heizungen platziert.
Zu Bild 7:
Die Sicherheitswanne wird reingelegt. Die Eckpunkte unten und oben müssen sehr genau ausgerichtet sein. Die Wanne sollte bereits vorgefertigte Ecken haben und so lang geschnitten sein, dass die bis unter den Schaumstoffkeil zu legen ist, da sonst die Gefahr eines Verrutschens besteht. Gute Hersteller bauen sehr passgenaue Sicherheitswannen und unterscheiden zwischen Split- und Normalwannen. Ausserdem bestehen Sie darauf, dass die Sicherheitswanne aus dem gleichen Material gefertigt ist, wie die Kerne.
Zu Bild 8:
Die Thermotrennwand wird eingelegt. Dies kann auch später noch gemacht werden. Wenn die jedoch einen Butterfly-Schnitt hat, also „Flügel“ besitzt, die auf der Bodenplatte aufliegen, sollten Sie das zu Anfang machen, da der Vorgang später schwieriger wird. Durch die Flügel ist ein Verrutschen nicht mehr möglich, übrigens auch ein Qualitätsaspekt eines Wasserbettes.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Trennung: Schaumkeil, halten wir gar nichts von, da deutlich schlechterer Komfort.
Thermotrennwand, textile Thermotrennwand und Lufttrennkeil (bzw. Wassertrennkeil).
Zu Bild 9:
Die Wasserkerne werden in die Sicherheitswanne gelegt und vorab schon einmal ausgerichtet.
Zu Bild 10:
Die Wasserkerne werden an allen Eckpunkten, oben und unten, exakt ausgerichtet und auch mit der Linie der Schaumkeile angepasst.
Zu Bild 11:
Danach erfolgt die gleichzeitige Befüllung der beiden Kerne. Wichtig, da so ein Verrutschen der Kerne und Thermotrennwand verhindert wird.
Zu Bild 12:
Natürlich muss dann die Wasserfüllmenge exakt an die beiden Schläfer angepasst werden. Dies geht nur mit Probeliegen und dann weiterführender Befüllung.
Zu Bild 13:
Die Textilauflage wird befestigt. Achten Sie unbedingt darauf, dass diese eine Mittelteilung hat und mind. bei 60° waschbar und trocknergeignet auf schranktrocken ist.
Zu Bild 14:
So sieht dann ein fertig eingebautes Wasserbett in einem Bettgestell aus. Durch den Splitrahmen wunderbar leicht zu beziehen, ohne dass man sich die Finger klemmt oder die Nägel abbricht.
Zu Bild 15:
Viel Spaß beim guten und gesunden Schlafen.
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